Die besten Städte fürs Internet-Gaming

Spiel und Sport verbinden die Menschen weltweit. Wer Seite an Seite mit dem Handy auf Pokemon-Jagd geht oder sich im Internet-Cafe im Urlaub etwa neben einem anderen „Fortnite“- oder „Super Mario“-Spieler findet, kann selbst bei mangelnden Fremdsprachenkenntnissen Verbindungen schaffen.

Weil Videospiele in den meisten Ländern enorm populär sind – allein in der Bundesrepublik gibt es mittlerweile mehr als 34 Millionen Gamer, die sich regelmäßig oder gelegentlich beim Daddeln entspannen-, ist das Hobby vielfach auch ein Anreiz, sich für ein bestimmtes Urlaubsziel zu entscheiden.

Dabei kommt es unter anderem auf die bevorzugten Spiele an, um das beste Ziel zu finden, und an die Ansprüche. Gibraltar, der felsige britische Außenposten an der spanischen Küste, galt lange Zeit als Paradies für Urlauber, denen der Sinn außer nach Sonne und Strand auch nach Stunden in diversen Online-Casinos stand. Das legal als Überseegebiet eingestufte Territorium war bislang einer der größten Lizenzgeber für Online-Casinos und unter anderem Sitz für weltweit agierende Unternehmen wie die CasinoAnbieter 888. Weil in der EU virtuelle Spielbanken nur legal sind, sofern sie ihre Zulassung aus einem Mitgliedsland erhalten haben, hat sich für Gibraltar mit dem Austritt Großbritanniens in dieser Hinsicht einiges geändert. Dafür sind ab dem Sommer 2021 die bislang außerhalb Schleswig-Holsteins in Deutschland verbotenen Online-Casinos legal, und schon jetzt werden sie im Rahmen einer Übergangsregelung geduldet. Möglicherweise steigen die deutschen Städte dadurch auch wieder im Ranking der gamerfreundlichsten Städte.

Auf der Spitzenposition lag im vergangenen Jahr die südkoreanische Hauptstadt Seoul. In Asien zählen viele Videogames seit langem zu den gefeiertsten eSport-Arten, und schnelle Internetverbindungen sowie die weite Verbreitung von günstigen Internet-Cafes haben das Daddeln der verschiedensten Spiele zum Hobby für fast alle Bevölkerungsschichten gemacht. Südkorea gilt mittlerweile als Mittelpunkt der eSports-Events, und der koreanische eSports-Verband ist Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee. Gezockt werden mit Vorliebe die Superhits unter den Multiplayer-Games wie „League of Legends“ und „Overwatch“, die unter anderem in eigenen Ligen und lukrativen, internationalen Meisterschaften ausgetragen werden. Besucher finden in LAN-Centern leistungsstarke Gaming-PCs vor, so dass ihr einziges potenzielles Problem darin besteht, einen freien Platz zu finden.

(Quelle: Unsplash)

Japan ist Kultland für Videogamer und die dazu gehörige Branche, und die Hauptstadt Tokio steht aus guten Grund auf Platz zweiim Ranking. Im Land der aufgehenden Sonne entwickelten Nintendo und Sega 1984 nicht nur Konsolen, die rasch den bis dahin führenden Amerikanern den Rang abliefen, mit ihren Spielen um „Super Mario“ in Nintendos Fall und „Sonic the Hedgehog“ für Sega brachten sie zudem eine kunterbunte, fröhliche Note in die Gaminglandschaft und schufen Klassiker, die heute aus der Popkultur nicht wegzudenken sind. In Tokio werden Gaming-Fans nicht belächelt, sondern als Teil einer eigenen, lebendigen Subkultur zelebriert. Es gibt kaum ein Spiel aus der gesamten Videospiel-Geschichte, das hier nicht zu finden wäre. Gezockt wird in einem Game-Center wie Taito-Station, einer kleineren Spielhalle, oder überall unterwegs mit dem Handy.

Wer nicht nur gelegentlich im Urlaub zocken möchte, sondern tief in die Gamingszene eintauchen will, kann dies regelmäßig in der als gamerfreundlichsteneuropäischen Stadt tun. Das schwedische Malmö liegt nach der chinesischen Gamer-Metropole Hangzhou auf dem vierten Platz. Als IT-Zentrum des Landes sind hier nicht nur Spielstudios wie Massive und das durch „Minecraft“ berühmt gewordene Mojang vertreten, die alljährliche Nordic Gaming Conference ist auch einer der wichtigsten Treffpunkte für Hersteller und eSportler.

Wem Schweden zu kalt ist, der kann stattdessen in die rumänische Hauptstadt Bukarest reisen. Auf der alljährlichen Bucharest Gaming Week werden Wettkämpfe in Titeln wie „FIFA“, „Counter-Strike“, „League of Legends“ und „Fortnite“ ausgetragen. Schnelles, kostengünstiges Internet machen Bukarest zu einem Entwickler- und Spielerparadies, wobei die Rumänen vor allemmit Begeisterung MMORPGs (Massively Multiplayer onlne role-playing games) und MOBAs (Multiplyer online battle arena) spielen.

Zu einem der wichtigsten Standorte für Gamingindustrie und eSportfans entwickelt sich auch das kanadische Vancouver. Hier sind nicht nur etliche der führenden amerikanischen Entwickler angesiedelt, mehrtägige Riesenevents mit Wettbewerben in „League of Legends“, „Fortnite“, „Overwatch“ und „Counter Strike: Go“ locken Gamer aus ganz Amerika an.

Dass Deutschland auf der Ranking-Listeerst unter ferner liefen vertreten ist, liegt nicht am mangeldenInteresse oder Angebot für Gamer. Die Kriterien gucken unter anderem auf Internetgeschwindigkeit, wo Asien in Sachen 5G weit voraus ist, den Kosten fürs Netz, und Faktoren wie Miete, Lebenshaltungskosten und Jobangebote in der Branche, obwohl auch in der Bundesrepublik etliche namhafte Firmen aktiv sind und weiter wachsen.

Wer das Gaming statt als Hobby als Beruf betreiben möchte, sollte diese Aspekte mit in Erwägung ziehen, wenn es um den Wohnsitz geht. Doch selbst als Feierabend-eSportler lässt sich mit genügend Übung und Talent der Weg in die deutschen oder internationalen Ligen oder gar in die millionenschweren Weltmeisterschaften antreten. Der derzeit amtierende eFIFA-Weltmeister ist der Deutsche Mohammed „MoAuba“ Harkous, der 2019 außerdem mit seinem damaligen Club Werder Bremen deutscher Meister wurde. Der Weltmeistertitel im virtuellen Fußball machte ihn um 250.000 Dollar reicher. Ohne „MoAuba“ kann Werder allerdings an die alte Form nicht anknüpfen.

(Quelle: Unsplash)

Ein deutscher Gamer hat es sogar in die Liste der zehn Höchstverdiener im weltweiten eSport gebracht. Der 1992 geborene Kuro Salehi Takhasomi, der als „KuroKy“ im Team Sigma „Dota 2“ spielt, hat es mittlerweile auf Gaming-Einnahmen von mehr als fünf Millionen Dollar gebracht.

„Dota 2“ ist überhaupt bei eSportlern das begehrteste, weil dank hochkarätiger Wettbewerbe lukrativste Spiel. Das beinhaltet eine enorme Konkurrenz unter den Gamern. Weil Urlaub auch den Abschied vom Alltag bedeutet, nutzen etliche Gamer das, um neue Spiele auszuprobieren, egal, ob es sich um ein episches Strategiespiel oder eine Abwechslung vom gewohnten Casinogame handelt. Noch mehr Spaß macht das, wenn mit alten oder neuen Freunden gemeinsam gezockt wird. Spiel und Sport verbinden schließlich.

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