Heute hat die Organisation für Blockchain und Künstliche Intelligenz Ocean Protocol ein Pilotprojekt mit der Mercedes-Benz-Mutter Daimler AG zum dezentralisierten Datenaustausch bekannt gegeben. Ocean Protocol ist ein dezentralisiertes Datenaustauschprotokoll, das Unternehmen den Austausch von Daten und deren Monetarisierung ermöglicht. Was bedeutet das? Unternehmen haben enorm große Speicher voll mit Daten, die sie austauschen möchten. Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise Analysen zum Nutzerverhalten erstellt hat, möchten Sie wissen, wie sich Ihre Kennzahlen von den Erfahrungen anderer Unternehmen unterscheiden.
Ihre Konkurrenz möchte ihre Daten aber ganz sicher nicht mit Ihnen teilen. Doch was wäre, wenn Ihr Wettbewerber es zulässt, dass Sie Ihre Analyse- oder AI-Instrumente über seine Daten laufen lassen, nur um Kennzahlen zu erhalten, ohne dabei die Kontrolle über die Daten zu verlieren. Er könnte den Algorithmus zunächst prüfen und dabei sicherstellen, dass der Zugang zu den Daten nur ganz eingeschränkt erfolgt. Als Drittpartei hätten Sie nur Zugriff zu den Daten als Kalkulationsinstrument, Sie könnten keine Details einsehen. Genau das ist es, was Ocean Protocol mit seiner Compute-to-Data-Lösung anbietet.
Daimler Südostasien und Ocean Protocol haben ein Proof of Concept durchgeführt, um die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie zum Austausch von Daten intern und mit externen Service-Partnern zu prüfen. Bei diesem Testlauf wurde das Onboarding, die Nutzer-Authentifizierung und der Datenaustausch unter Berücksichtigung von Datensicherheit und -kontrolle untersucht.
Für diese Zusammenarbeit werden alle von Ocean zur Verfügung gestellten Lösungen angewandt, darunter das Blockchain-Netzwerk, die Zugangskontrolle, Data Discovery, die dezentralisierte Aufbewahrung und das soeben veröffentlichte Compute-to-Data.
„Der dezentralisierte Datenmarktplatz ist ein interessantes Vorhaben und gibt uns die vielversprechende Möglichkeit, Daten mit einem genau definierten Kompensationsansatz zu erheben. Mit der Nutzung von Ocean Protocol möchten wir dies auf eine sichere und transparente Weise tun“, sagt Frank Schur, Senior Manager IT Technology & Cross Functions, Daimler Singapur.
Im vergangenen Jahr hat Insureblocks mit Ocean Protocols Mit-Gründer Trent McConaghy gesprochen. Er betonte, dass Googles oder besser gesagt Alphabets Abteilung für autonomes Fahren Waymo eine Dekade Vorsprung gegenüber den anderen Platzhirschen hat. Wie könnten die großen Automobilhersteller die Erhebung und Analyse der Verkehrsdaten aufholen, die Waymo bereits gesammelt hat? Durch Zusammenarbeit.
2017 gegründet, arbeitet Ocean Protocol mit anderen großen Namen wie dexFreight, dem MOBI Konsortium, Roche und Xprize zusammen. Letztes Jahr hat sich die Firma mit sgCarMart verbündet, um eine Blockchain für Gebrauchtwagen-Daten zu errichten.
In einer anderen Bekanntgebung kündigte Daimler vor zwei Wochen an, dass sie mit NVIDIA bei der Entwicklung eines fahrzeugeigenen Computersystems für automatisiertes Fahren zusammen arbeiten.
Gleichzeitig verfügt Daimler über einige Blockhain-Initiativen, um die Effizienz dieser Technologien für seine Geschäftsprozesse auszuloten. Unter diesen Projekten ist auch eine
Supply-Chain-Blockchain, ein Tokenization-Projekt mit BBVA und ein Car-Wallet. Daimler ist darüber hinaus Mitglied der Blockhain in Transport Alliance.